Eisenstadt

An der ersten Station der Radwanderung erhält man einführende Informationen zur Gründung und Geschichte der selbstständigen jüdischen Gemeinde Unterberg-Eisenstadt, die 1938 durch die Nationalsozialisten ein leidvolles Ende fand. Der Schlüssel zum Besuch des jüdischen Friedhofes kann beim Portier des Spitals entliehen werden.

Lore Lizbeth Waller erzählt in einem Interviewausschnitt aus dem Jahr 2002 über Begebenheiten mit ihrem Großonkel Sándor Wolf aus Eisenstadt. Die Familie Wolf gehörte zu den angesehensten Familien des Burgenlandes. Vor allem Sándor Wolf ging als Kunstsammler und Mitbegründer wissenschaftlicher und jüdischer Institutionen in die Geschichte ein. Er konnte 1938 flüchten und verstarb 1946 in Haifa. Im Landesmuseum Eisenstadt, eines der ehemaligen Häuser der Familie Wolf, kann man die erhaltene Bibliothek sehen (Eingang in der Museumgasse).

Martha Mond wuchs im jüdischen Viertel von Eisenstadt auf. In einem Interview aus dem Jahr 2001 erinnert sie sich an dieses Viertel und das Haus in dem sie aufwuchs. Einblicke in das jüdische Leben im Burgenland bietet das Österreichische Jüdische Museum in der Unterbergstraße.

Dass die strengen religiösen Traditionen des Eisenstädter jüdischen Lebens nach dem Ersten Weltkrieg Anzeichen zur Modernisierung trugen, erinnert sich Josef Monath im Interview des Jahres 2001. An der Mauer des Jüdischen Museums befindet sich eine Kette, die während der Sabbatruhe geschlossen wurde, um die Durchfahrt durch das jüdische Viertel zu verhindern.