Über das Projekt
Im Jahr 2001 begann die Burgenländische Forschungsgesellschaft (BFG)
unter dem Titel "Vertrieben" lebensgeschichtliche Interviews mit vertriebenen Juden und Jüdinnen des Burgenlandes durchzuführen. Das Projekt dokumentiert in Form zeitgeschichtlicher Interviews Lebensgeschichten von Personen, die im Jahre 1938 aus den ehemaligen jüdischen Gemeinden des Burgenlandes emigrieren mussten und gibt somit erstmals einen breiten Einblick in das persönliche Schicksal dieser burgenländischen Familien. Darüber hinaus wurden auch Interviews mit jüdischen Verfolgten aus den benachbarten ungarischen Grenzorten geführt. Diese standen oft in familiären oder anderen Beziehungen zum Burgenland. Das Projekt füllt damit auch eine Lücke im Bereich der Erforschung des Judentums und der jüdischen Kultur im Burgenland und den angrenzenden ungarischen Regionen. Grundlage des Projekts
bilden Videointerviews mit im Jahre 1938 emigrierten jüdischen
BurgenländerInnen. Die aufgezeichneten Videos dienten in der Folge als
Ausgangsmaterial für unterschiedliche mediale Umsetzungen. Als
redaktionell bearbeitete Texte, ergänzt durch Fotografien aus dem Privatbesitz der Interviewten, wurden
die Lebensgeschichten unter dem Titel "Vertrieben. Erinnerungen burgenländischer Juden und Jüdinnen. Hrg. von Alfred LANG, Barbara TOBLER, Gert TSCHÖGL, Mandelbaumverlag 2004." publiziert.
Schwerpunktthemen der Interviews sind:
Erinnerungen an das jüdische Leben im Burgenland bis 1938.
Die Vorgänge der Vertreibung und Enteignung in den Jahren 1938 bis 1945.
Die Umstände der Emigration und der ersten Jahre des Lebens in der Emigration.
Die gegenwärtigen Beziehungen zum Burgenland.
"Erzählte Geschichte"
präsentiert kurze Videos von Interviewten, die im Laufe des Projekts von
der burgenländischen Forschungsgesellschaft interviewt wurden.